Gewitterfront lässt die Pegel sprunghaft ansteigen

Ihr habt es ja selbst mitbekommen, was gestern Nacht los war. Ein Unwetter mit Gewitter, heftigem Starkregen und Sturm hat die Feuerwehren der ganzen Region über Stunden gefordert. Insgesamt wurden mehr als 350 Einsätze abgearbeitet.

Der mittlere Kahlgrund kam zwar – im Gegensatz zum restlichen Kahltal, dem Spessart und die Gegend rund um Aschaffenburg – relativ unbeschadet durch die Nacht. Trotzdem hat uns das Wetter auch uns bis in die Morgenstunden beschäftigt. Dabei fing der Abend ganz harmlos an.

Unsere wöchentliche Übung war bei der schwülen Witterung zwar richtig schweißtreibend. Doch wie schnell sich die Lage kurz nach Abschluss der Übung verändern würde, hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand auf dem Schirm. Erste Anzeichen, dass wir im Verlauf des Abends noch gebraucht werden könnten, gab es, als zahlreiche Handys im Minutentakt neue Warnungen von NINA, Katwarn und DWD Warnwetter meldeten. Einige Kameraden entschieden sich daraufhin, ihre Einsatzklamotten erst einmal anzulassen.

Pegelanstieg innerhalb von Minuten

Gegen 21:30 Uhr setzte dann heftiger Regen ein. Innerhalb kürzester Zeit stieg der Kahlpegel in Schöllkrippen sprunghaft an. Die Warnstufen 1 und 2 wurden nahezu zeitgleich erreicht. Gegen Mitternacht wurde auch Warnstufe 3 überschritten. Eine Stunde später wurde mit 2,66m Höchstwert der vergangenen Nacht gemessen.

Ab Warnstufe 2 sind wir angehalten, neuralgisch hochwassergefährdete Stellen im Ortsgebiet zu kontrollieren und gegebenenfalls proaktiv Sandsackbarrieren zu errichten. Dementsprechend wurden bis 2 Uhr Kontrollfahrten mit dem Mehrzweckfahrzeug und dem Mittleren Löschfahrzeug durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass sich die Kahl und einige Bäche gerade noch innerhalb ihrer Betten hielten. Zwischen Wasser und Brücken waren es allenfalls ein paar Zentimeter. Die Bahnstrecke der Bembel wurde an einer Stelle von einem Bach überspült. Bis auf das Abpumpen von aufgestautem Wasser an einer Freifläche, Wiedereinsetzen von herausgedrückten Gullideckeln und Entfernen von Treibgut aus Wasserabläufen mussten allerdings keine weiteren Maßnahmen durchgeführt werden.

Um so mehr geht unser Respekt an die Einsatzkräfte in Blankenbach, Geiselbach, Kleinkahl, Schöllkrippen, Westerngrund, Großostheim, Stockstadt, Laufach, Hain , Obernau, Aschaffenburg und so weiter, die heute Nacht enormes geleistet haben.

Einsatzdaten

Einsatzdatum16.08.2023
Alarmzeit22:00 Uhr
AlarmstichwortUnwetter
Einsatzortgesamtes Ortsgebiet
Mannschaftsstärke10 Einsatzkräfte
Einsatzdauer4 Stunden
Eingesetzte FahrzeugeMZF 11/1, MLF 47/1
Weitere Kräftevermutlich alle im ganzen Landkreis

Bilder