Seit Monaten gibt es in Schöllkrippen eine Straßenbaustelle. Kanäle und Versorgungsleitungen werden neu verlegt. Die Baustelle wird sich noch über mehrere Jahre hinziehen. Diese Situation hat die Feuerwehr Schöllkrippen zum Anlass genommen, eine gemeinsame Übung mit uns durchzuführen.
Schmierig, schwieriges Szenario
Das Übungsszenario hatte es in sich: ein PKW war in eine der echten Baustelle nachempfundene Baugrube gefahren. Dabei wurde einen Bauarbeiter in der Grube unter dem Auto eingeklemmt. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage sorgten für ordentlich Schlamm, was die Übung noch realistischer machte.
Zunächst ging es darum, die Lage einzufrieren. Die Straße wurde gesperrt, das Unfallfahrzeug stabilisiert und die Grube mit Rüstholz leicht verbaut. Schließlich hätte ein Einsturz der Grube für den Patienten und die Einsatzkräfte katastrophale Folgen haben können. Anschließend ging es an die technische Rettung der Unfallopfer. Erste Priorität hatte der Bauarbeiter unter dem Fahrzeug. Die Angrifftrupps setzten Lufthebekissen ein, um den Bauarbeiterdummy von der Last des Fahrzeugs zu befreien, per Schleifkorbtrage aus dem Schacht zu retten und dem fiktiven Rettungsdienst zu übergeben. Erst im Anschluss konnte die Rettung der jederzeit ansprechbaren Person im Fahrzeug beginnen. Hierfür wurde ein Zugang über den Kofferraum geschaffen und eine Tunnelrettung durchgeführt.
Bilder FF schöllkrippen by Lukas
Zusammenarbeit als Erfolgsgrundlage
Nach knapp 30 Minuten waren beide Unfallopfer befreit. Bedenkt man die Anfahrtszeit und den Transport zum Krankenhaus bestanden gute Chancen, dass sie innerhalb der „Golden Hour of Shock“ klinisch versorgt werden konnten. Bei so einer komplizierten Ausgangslage ist das alles andere als selbstverständlich. Herzlichen Dank an die Feuerwehr Schöllkrippen für die starke Zusammenarbeit bei dieser Übung – wie auch bei zahlreichen Einsätzen in den vergangenen Jahren.
Die anschließende Entschlammung
Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz – das wusste schon Sepp Herberger. Deshalb wurden die Spuren der Schlammschlacht schnellstmöglich beseitigt, sodass Fahrzeuge und Geräte wieder einsatzbereit gemeldet werden konnten. In diesem Zusammenhang geht ein besonderer Dank an Georg Thoma. Das Einsatzfahrzeug von seinem Kreisbrandinspektor geputzt zu bekommen – mehr kann man als Feuerwehr nicht erreichen 😉